Kommunikation ist kreisförmig. Das bedeutet, es gibt keinen „Schuldigen“, nur zwei oder mehr Akteure, die jeweils die Verantwortung für ihr Verhalten tragen, aber nicht für das, was das Gegenüber daraus macht. Hunde und Menschen leben in unserer Gesellschaft so eng zusammen, dass sie ein „System“ im Sinne der systemischen Beratung bilden, d. h. ein Geflecht aus Interaktionen, die sich wechselseitig beeinflussen.
Diese Wechselseitigkeit kann harmonisch verlaufen oder Störungen verursachen, die einen oder mehrere Beteiligte belasten. Manchmal reagieren Mitglieder des Systems dann mit problematischem Verhalten oder psychischen Symptomen auf die Belastung. Sie zeigen damit an: „In unserem System gibt es ein Problem, ich fühle mich nicht gut.“
In der Arbeit mit Menschen, deren Hunde problematisches Verhalten zeigen, macht es daher Sinn, sich die Kommunikation im System anzusehen und nach Möglichkeiten zu suchen, diese so zu verändern, dass sich Mensch und Hund voneinander verstanden fühlen.
In diesem Seminar zeigen wir, wie man problematisches Verhalten von Hunden sowie die Mensch-Hund-Beziehung unter diesem Aspekt analysiert und welche Möglichkeiten zur Veränderung sich daraus ergeben.
Das Seminar richtet sich an Hundetrainer*innen und Hundehalter*innen, die sich für die Beziehung und Kommunikation im Mensch-Hund-System interessieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Beobachtung von Mensch-Hund-Interaktionen und den sich daraus ergebenden problematischen Verhaltensmustern der Hunde, die anhand von Beispielen anschaulich gemacht werden. Aufgrund des begrenzten Rahmens können nicht alle Fälle der Teilnehmer analysiert werden. Das Seminar enthält praktische Arbeiten, daher bitten wir euch, entsprechende Kleidung und ggf. nötige Hilfsmittel fürs Training eures Hundes mitzubringen.